Herzdiät kann vor Herzinfarkt oder Schlaganfall schützen

In zwei Medikamenten-Studien untersuchten Forscher bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen (also bei Diabetes, Bluthochdruck etc.) zusätzlich den Nutzen einer gesunden Ernährung zum zusätzlichen Schutz vor Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Grundlage für diese Erhebung bildeten die Ergebnisse einer vergangen Studie (INTERHEART-Studie), welche zeigten, dass 90% aller Herzinfarkte auf persönliche und veränderbare Risikofaktoren – unter anderem der ungesunden Ernährung - zurückzuführen seien.

Ernährungsforscher des Population Health Research Institute an der McMaster Universität in Ontario (Kanada) erhoben anhand von Fragebögen das Essverhalten von 31‘546 Erwachsenen, im Schnitt ca. 66 jährig, aus 40 Ländern. Die Teilnehmer stammten aus zwei Studien (ONTARGET- und TRANSCEND-Studie), in denen die Wirkung eines blutdrucksenkenden Medikamentes zur Prävention eines Herzinfarktes und Schlaganfalls bei Risikopatienten untersucht wurde.

Die Ernährungsforscher liessen die Teilnehmer zu Beginn der Studien Fragebögen zu ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ausfüllen. Unter anderem mussten sie angeben, wie hoch ihr Konsum folgender Nahrungsmittel in den letzten 12 Monaten war: Milch, Gemüse, Früchte, Vollkornprodukte, Bohnen, Nüsse, Fisch, Fleisch und Geflügel. Ausserdem mussten sie Angaben zum Alkohol- und Nikotinkonsum sowie zu körperlichen Aktivitäten machen

Je nach Qualität der Ernährung wurden die Patienten in fünf Gruppen eingeteilt. Als Gruppe mit der besten Ernährungsqualität galten Teilnehmer, die täglich Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, mehr Fisch als Fleisch angaben. Diese Herzdiät wird heute auch als sinnvolle Präventivmassnahme vor Herzerkrankungen empfohlen.

Das Resultat nach 56 Monaten schien eindeutig: Eine herzgesunde Ernährung senkte das allgemeine Risiko aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben um 35% und das Risiko für einen Herzinfarkt um 14%. Ausserdem erlitten 28% der gesund Ernährten weniger häufig eine Herzschwäche und das Risiko für einen Schlaganfall war um 19% niedriger.

Bei Patienten mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko sei demnach eine gesunde Ernährung zusätzlich zur medikamentösen Behandlung sinnvoll und äusserst wirksam, schlussfolgern die Forscher. Und: Jene Patienten, die sich gut ernährten, wiesen auch viel weniger Lifstyle-Sünden auf wie Alkohol, Rauchen oder Bewegungsmangel. Dieser Umstand habe sicher auch zu den guten Resultaten der gesunden Ernährungsweise beigetragen, ist die Forscherin überzeugt.

American Hart Association
06.12.2012
×Close

Cancel