Länger dauernde Hormontherapien in den Wechseljahren erhöhen das Brustkrebsrisiko, das haben bereits frühere Studien belegt. Eine aktuelle Untersuchung des deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) bestätigt diese Ergebnisse.
Bei Teilnehmerinnen, die Hormone gegen Wechseljahrbeschwerden genommen hatten, war das Brustkrebs-Risiko um 37% erhöht; während der Hormoneinnahme war das Risiko sogar um 73% erhöht.
Diese deutliche Risikosteigerung gilt aber praktisch nur für Frauen, die die Hormone während 5 Jahren oder länger einnahmen, so die Experten. Bei kürzeren Hormontherapien bestand kein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs (Mammakarzinom) zu erkranken.
Kombinationstherapien mit Östrogen und Gestagen verdoppeln das Brustkrebs-Risiko gegenüber den Therapien mit nur Östrogen; letzteres lässt das Risiko um 15% ansteigen.
Und: Nach Therapie-Ende sank das Brustkrebsrisiko innerhalb von fünf Jahren wieder auf das Niveau von Frauen, die während den Wechseljahren keine Hormonpräparate zu sich nahmen.
Die Studie dauerte sechs Jahre und bestätigt die Ergebnisse von zwei amerikanischen und britischen Untersuchungen aus den Jahren 2002 und 2003. Zu diesen Studien wurde früher moniert, dass die Ergebnisse nicht auf Deutschland zu übertragen seien.
Die aktuellen Resultate aus Deutschland wurden im "International Journal of Cancer" veröffentlicht.