Akupunktur lindert Nebenwirkungen der Anti-Östrogenbehandlung gleich gut wie Antidepressiva

Patientinnen mit einem hormonabhängigen Brustkrebs werden häufig mit einer Anti-Östrogentherapie behandelt. Ob Akupunktur oder Behandlungen mit Antidepressiva die lebenseinschränkenden Nebenwirkungen dieser Anti-Östrogentherapie besser lindern, wollten Forscher am Henry Ford Hospital in Detroit wissen.

Die Anti-Östrogentherapie kann bei den Patientinnen klimakterische Beschwerden wie Hitzewallungen, Nachtschweiss oder Schwindel auslösen. Dies passiert aufgrund des Östrogenentzuges.

Einem Teil der Studienteilnehmerinnen (25) wurde ein Antidepressivum verschrieben, welches aber ebenfalls mit Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Appetitverlust, Übelkeit und Verstopfung verbunden ist. Der andere Teil (ebenfalls 25 Frauen) bekam in der gleichen Zeit 2 Mal wöchentlich eine Akupunktursitzung während 4 Wochen; danach einmal wöchentlich. Beide Therapien wurden nach 12 Wochen beendet. Die Angaben zum Befinden und zum Schweregrad von Nebenwirkungen aufgrund des Östrogenentzugs mussten die Patientinnen täglich notieren.

Laut diesen Aufzeichnungen zeigte es sich, dass beide Therapien Hitzewallungen und depressive Verstimmungen um 50% reduzierten. Die Akupunktur wurde von vielen Frauen als angenehmer empfunden als die Behandlung mit dem Antidepressivum; wohl auf Grund des Fehlens der Nebenwirkungen durch das Medikament. Libido, Lebensenergie, Klarheit im Denken und ein allgemeines Wohlgefühl blieben unter der Akupunktur-Behandlung besser erhalten.

Für die Forscher scheint die Akupunktur im Vergleich zu den Antidepressiva eine mindestens so gute Alternative zur Behandlung von Nebenwirkungen durch die Anti-Östrogentherapie bei Brustkrebs zu sein.

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05.01.2010
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